Jede*r Absolvent*in des Freiwilligen Ökologischen Jahres muss eine Abschlussarbeit über ein Projekt erstellen, an dem sie/er mit der jeweiligen Einsatzstelle zusammen gearbeitet hat.

Projekte 2021


Elisha Rutledge – Geocaching im Schöbendorfer Busch

Als mein FÖJ-Projekt habe ich Geocach-Stationen im Naturschutzgebiet Schöbendorfer Busch angelegt. Fünf Bäume am Plattenweg, der mitten durch das Gebiet führt, sind mit QR-Codes versehen, welche sich mit einer gewöhnlichen Smartphone-Kamera lesen lassen. Haben Sie alle fünf Bäume gefunden, können Sie sich vor Ort bei der Stiftung Wälder für Morgen eine kleine Überraschung abholen.

Es ist möglich, die Stationen nur anhand der Koordinaten zu finden. Für den Fall, dass kein GPS-Gerät vorhanden ist, sind hier fünf Tipps, die die Suche etwas erleichtern sollten:

 

  1. Diese Kiefer am Wegrand weist flügelförmige Einschnitte auf, die früher den Zweck hatten, Harz aus Nadelbäumen zu gewinnen, um es anschließend vielseitig zu verwenden.
    (Koordinaten: 52°04´06´´N – 13°25´28´´ E / 33 U 0392023)
  2. Dieser Baum zeichnet sich trotz stetigem Wachstum durch seinen hohlen Stamm aus. Er steht von Horstwalde aus am Eingang des Plattenwegs in den Schöbendorfer Busch.
    (Koordinaten: 52°04´49´´N – 13°25´00´´ E / 33 U 0391520)
  3. Die nächste Station ist ein dreistämmiger Bergahorn. Wird das Wachstum von Bäumen in jungen Jahren gestört, können sich Zwiesel bilden, durch welche der Baum im Laufe seines Wachstums mehrere Stämme bildet.                                                                        (Koordinaten: 52°04´36´´ N – 13°25´00´´E / 33 U 0391496)
  4. Diese Stieleiche befindet sich am Weg-Stein Nummer 354.                                                  (Koordinaten: 52°04´10´´ N – 13°25´19´´ E / 33 U 0391839)
  5. Die erste / letzte Station ist am Eingang in das NSG aus Richtung Schöbendorf (bei dem gebauten Unterstand mit der Karte vom Schöbendorfer Busch). Hier steht ein Spitzahorn neben dem Schild mit Richtungspfeilen nach Schöbendorf und Paplitz.
    (Koordinaten: 52°03´59´´ N – 13°25´31´´ E / 33 U 0392071)

 


 

Ich selbst war vor Antritt meines FÖJ’s nicht in der Lage, viele Bäume des Waldes oder deren Besonderheiten zu benennen. Um Interessierten dieses Wissen über heimische Wälder näher zu bringen, habe ich Steckbriefe über zehn Baumarten verfasst, die im NSG Schöbendorfer Busch vorkommen.

Ebenfalls von mir finden Sie darunter einen Text über die Geschichte und den Wandel des Schöbendorfer Busches.

Ulme

  • Name: Ulme
  • Lateinischer Name: Ulmus
  • Herkunft/ Verbreitung: 2/3 aller Arten in Asien, europaweit nur 3 Arten; Bergulme, Feldulme, Flatterulme
  • Maximales Alter: 400 Jahre
  • Maximale Höhe: 30 bis 40 m / 13 Stockwerke
  • Höhenwachstum pro Jahr: 20 bis 40 cm
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 80,6 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: ca. 4.5570 Tonnen (Bergulme)
  • Besonderheiten: Das Holz der Ulme ist qualitativ hochwertig und eignet sich gut für beispielsweise Gartenmöbel. Leider wurde der Ulmensplintkäfer um 1920 aus Ostasien, der ursprünglichen Heimat der Ulme, nach Europa verschleppt. Dieser brachte den schadhaften Pilz Ophistoma ulmi mit sich, welcher seitdem Ulmenbestände europaweit gefährdet.

Linde

  • Name: Linde
  • Lateinischer Name: Tilia
  • Herkunft/ Verbreitung: von ca. 40 Arten weltweit findet man drei in deutschen Wäldern vor;
  • Sommerlinde, Winterlinde und Silberlinde
  • Maximale Höhe: je nach Art 15 bis 40 m / 6 – 14 Stockwerke
  • Maximales Alter: 800 Jahre +
  • Höhenwachstum pro Jahr: 25 bis 50 cm
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 65,5 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: 3.7026 Tonnen (Sommerlinde)
  • Besonderheiten: Mit einem geschätzten Alter von 1200 Jahren ist ein Exemplar der Sommerlinde der älteste Baum auf deutschem Boden. Ihr hohes Alter, die Bienen-fördernden Funktion der Lindenblüten sowie die Herz-ähnliche Form ihrer Blätter räumen der Linde schon lange einen hohen kulturellen Stellenwert ein. Die Linde war früher oft das Dorfzentrum und ist somit Thema vieler Dorfgesänge, Sagen und Erzählungen. Man denke zum Beispiel an „Unter den Linden“ in der Hauptstadt Berlin.

Buche (Geocach-Station)

  • Name: (Hain-) Buche
  • Lateinischer Name: Carpinus (betelus)
  • Herkunft/ Verbreitung: Ursprung in Ostasien, verbreitet in Nordamerika und Europa
  • Maximale Höhe: ca. 40 m / 14 Stockwerke
  • Maximales Alter: 400 Jahre
  • Höhenwachstum pro Jahr: 40 bis 50 cm
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 99,5 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: 5.6251 Tonnen
  • Besonderheiten: Die Buche ist der am häufigsten vorkommende Laubbaum Deutschlands. Wie ausgeprägt die Buche wächst hängt stark vom Platz und Zweck des Baumes ab. Als freistehender Baum in Parks oder Gärten wächst sie voluminös mit tiefhängenden Zweigen. Sie eignet sich allerdings auch für Hecken, da sie ihre Blätter oft bis weit in den Winter behält.

Kiefer (Geocach-Station)

  • Name: (Wald-) Kiefer
  • Lateinischer Name: Pinus (sylventris)
  • Herkunft/ Verbreitung: gesamte Nordhalbkugel (sehr anpassungsfähig)
  • Maximales Alter: 700 Jahre
  • Maximale Höhe: 40 m / 14 Stockwerke
  • Höhenwachstum pro Jahr: 30 bis 40 cm
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 71 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: 3.6325 Tonnen
  • Besonderheiten: Dass die Kiefer der häufigste Baum in deutschen Wäldern ist, liegt an ihrer Fähigkeit sich effizient an den Boden, auf dem sie wachsen anzupassen. Nach starkem Abholzen der Brandenburger Wälder als Antwort auf die Industrialisierung in den letzten zwei Jahrhunderten wurden überwiegend Kiefern neu angepflanzt, was auch Grund dafür ist das sie heutzutage die Waldbilder stark prägen. Im Schöbendorfer Busch kommt die Kiefer vor allem im nördlichen Teil und auf Dünenbereichen vor

Eiche (Geocach-Station)

  • Name: (Stiel-) Eiche
  • Lateinischer Name: Quercus (robur)
  • Herkunft/ Verbreitung: Nordhalbkugel, Nord-, Zentralamerika, Eurasien, Nordafrika
  • Maximales Alter: 1000 Jahre
  • Maximale Höhe: 40 m / 14 Stockwerke
  • Höhenwachstum pro Jahr: in jungen Jahren 40 bis 50 cm, mit dem Alter                                     nur noch wenige cm bis mm
  • Besonderheiten: Mächtige, uralte (Stiel-) Eichen sind im Schöbendorfer Busch keine Seltenheit. Diese Stiel- und Traubeneichen sind essenzielle Lebensräume für den vom Aussterben gefährdeten Eichenheldbock-Käfer.
    Die Eiche gilt auch als Deutscher Nationalbaum und wird wegen seines langlebigen, harten Holzes schon lange als Baumaterial geschätzt. Das Motiv der Eiche findet man unter anderem in der Kunst, auf Flaggen, als militärische Abzeichen und auf Geldstücken und ist somit als Pflanze aber auch Symbol praktisch allgegenwärtig.

Esche

  • Name: Esche
  • Lateinischer Name: Fraxinus (excelsior)
  • Herkunft/ Verbreitung: Mitteleuropa
  • Maximales Alter: 300 Jahre
  • Maximale Höhe: bis 40 m / 14 Stockwerke
  • Höhenwachstum pro Jahr: 25 bis 45 cm
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 114,4 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: 5.6627 Tonnen
  • Besonderheiten: So wie die Eiche, ist auch die Esche seit geraumer Zeit Bestandteil des Schöbendorfer Busches, allerdings ist sie heutzutage stark gefährdet durch das Eschentriebsterben. Holz der Esche zeichnet sich durch Härte aber auch Elastizität aus und ist nach Buche und Eiche eines der beliebtesten Edellaubhölzer. Dazu ist sie ein sommergrüner Laubbaum, was bedeutet das sie ihre Blätter abwirft, während diese noch grün sind.

Erle

  • Name: Erle
  • Lateinischer Name: Alnus
  • Herkunft/ Verbreitung: Nordhalbkugel, heimisch davon Grau-, Schwarz- und Grün Erle
  • Maximales Alter: 120 Jahre
  • Maximale Höhe: 25 m / 10 Stockwerke
  • Höhenwachstum pro Jahr: 30 bis 60 cm
  • Besonderheiten: Zusammen mit Moorbirken, Eschen und Stieleichen gehören auch Erlen zum Urgestein des Schöbendorfer Busches. Sie gedeihen am besten in Mooren und auf feuchten Untergründen, der größte Erlenbestand befindet sich im Spreewald. das Holz der Erle ist eher weich und wird oft für Spielzeug, Bleistifte oder Instrumente benutzt.

Fichte

  • Name: Fichte
  • Lateinischer Name: Picea
  • Herkunft/ Verbreitung: Nordhalbkugel, einzige heimische Art ist die „Gemeine Fichte“
  • Maximale Höhe: 70 m / 26 Stockwerke
  • Maximales Alter: 500 Jahre
  • Höhenwachstum pro Jahr: ca. 30 cm
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 52,5 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: 2.9189 Tonnen
  • Besonderheiten: Die Fichte ist im Schöbendorfer Busch nicht standortheimisch und gilt deswegen als Neben-Art. Sie spielt im NSG keine Bedeutung mehr. Fichten bieten in der Forstwirtschaft Material für Hausbau, als Brennholz oder für die Papierindustrie. Sie wächst schnell und ist anpassungsfähig, also ideal für Massenproduktionen.

Pappel

  • Name: Pappel
  • Lateinischer Name: Populus
  • Herkunft/ Verbreitung: Nordhalbkugel, Nordamerika, Eurasien
  • Maximale Höhe: 45 m / 15 Stockwerke
  • Maximales Alter: bis 200 Jahre
  • Höhenwachstum pro Jahr: ca. 1 m
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 51,6 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: 2.9193 Tonnen (Europäische  Schwarzpappel)
  • Besonderheiten: Pappeln sind schnell wachsende Bäume. Ihr in der Regel spitzes, längliches Wachstum macht sie zu guten Grenz-, oder Alleebäumen. Pappeln sind getrenntgeschlechtlich (zweihäusig). Das bedeutet, dass männliche Pappeln mithilfe des Windes ihren Pollenstaub zu weiblichen Pappeln transportieren. Findet eine Befruchtung der weiblichen Pappel statt, bildet diese in Kapselfrüchte eingeschlossene Samen. Nach Öffnung der Kapseln werden die Samen schließlich vom Wind zur Fortpflanzung fortgetragen.

Ahorn (Geocach-Station)

  • Name: (Berg-) Ahorn
  • Lateinischer Name: Acer (pseudoplatanus)
  • Herkunft/ Verbreitung: Europa, Asien, Nord-/ Zentralamerika, Nordafrika
  • Maximale Höhe: von 80 cm bis selten 40 m (je nach Art) / 1 – 14 Stockwerke
  • Maximales Alter: 200 bis 500 Jahre
  • Höhenwachstum pro Jahr: 40 bis 80 cm
  • Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2*: 80,6 kg
  • Gesamtes gespeichertes CO/2 im Leben des Baumes*: 4.5570 Tonnen
  • Besonderheiten: Hier in Deutschland können wir in der Regel drei Ahorn Arten antreffen. Den Bergahorn, Feldahorn und Spitzahorn. Darüber hinaus ist der Ahorn sehr Facettenreich was Größe, Färbung und Blattform angeht. Dunkelrot verfärbt und mit spitzen, dünnen schmächtigen Blättern versehen trifft man den Fächerahorn des Öfteren in Gärten an. Im Schöbendorfer Busch ist der Ahorn gerne gesehen, da er schattenverträglich ist und als sogenannte Pionierbaumart zur Bodenverbesserung und dessen Auflockerung beiträgt und auf verschiedene Weisen Nährstoffärmere Böden wieder fruchtbar machen kann.

* = Die Geschätzte jährliche Aufnahme von CO/2 bezieht sich als mittlerer Wert auf eine prognostizierte Zuwachsperiode von fünf Jahren mit einer geschätzten Jahrringbreite von zwei mm (pro Jahr). Das gesamte gespeicherte CO/2 gilt für Bäume mit mindestens 50 cm Brusthöhendurchmesser und 30 m Höhe.

 


NSG Schöbendorfer Busch

    Im Süden von Brandenburg, geformt von Wind, Wetter und Abermillionen Jahren von unterschiedlichsten Umwelteinflüssen befindet sich das Baruther Urstromtal. Darin eingebettet liegt, seit 1978 zum Naturschutzgebiet erklärt, der Schöbendorfer Busch.

    Das 885 Hektar große Gebiet befindet sich zwischen Horstwalde, Schöbendorf, Paplitz und Lynow im Landkreis Teltow-Fläming und beheimatet eine Vielzahl an Flora und Fauna, die in dem bestehenden Ökosystem seit tausenden Jahren leben und ihre Umwelt formen.

    Zu ihnen zählen seltene Arten wie der Fischotter, der Schwarzstorch oder der Eichenheldbock-Käfer. Man vermutet, dass die Verbreitung des Eichenheldbock-Käfers mit Kriegshandlungen im Rahmen des zweiten Weltkrieges im Baruther Urstromtal in Verbindung steht. Der besagte Käfer bevorzugt nämlich verletzte, geschädigte Bäume, welche durch die stattgefundenen Gefechte zu Genüge vorhanden waren.

    Aber schon damals veränderte sich das Bild des Schöbendorfer Busches auch klimabedingt. Weit verbreitete Erlenbruchwälder wurden durch Wassermangel zu Erleneschenbruchwäldern, die wiederum zu Eichenhainbuchenwäldern wurden. Trotzdem ist der Schöbendorfer Busch eine Rarität, da das Gebiet immer noch Reste fast unberührter Laubmischwälder beheimatet, die unter dem Konzept des Prozessschutzes der Stiftung Wälder für Morgen weitgehend unberührt bleiben.

    Aufgrund der wachsenden Nachfrage an Rohstoffen, Ackerland und Material, erklärte man im Juni 1978 die Fläche zwischen Schöbendorf und Horstwalde zum Naturschutzgebiet, mit dem Ziel, den Artenreichtum sowie die verbliebenen naturnahen Wald- und Wiesenflächen zu erhalten. Heutzutage ist es zusätzlich ein FFH-Gebiet, weswegen besonders auf den Schutz von Pflanzen, Tieren und deren Lebensräume geachtet wird.

    Zwar steht das Gebiet mittlerweile unter Naturschutz, dem Wald allerdings geht es trotz allem nicht gut. Trockenheit, Verschmutzungen und Krankheiten suchen die Wälder heim und sorgen für flächenhaftes Absterben von Waldgebieten und dies nicht nur im Schöbendorfer Busch, sondern global.

    Helfen Sie jetzt, unterstützen Sie hiesige Waldbesitzer*innen mit Spenden oder einer Waldpatenschaft, bei der Sie jährlich Beträge in Form von Spenden leisten können, um den Schutz und den Wiederaufbau des Waldes zu unterstützen. Diese Spendengelder fließen unter anderem in Pflanzaktionen, bei denen auch die Hilfe engagierter Personen gefragt ist. Sprechen Sie bei Interesse einfach den verantwortlichen Revierförster an, in diesem Falle Herrn Michael Rippl-Bauermeister der Stiftung Wälder für Morgen.

    Schmeißen sie Müll bitte nicht achtlos in die Gegend, sondern nehmen ihn stattdessen zum nächsten Mülleimer mit. Sollten Sie im Wald auf Verschmutzungen stoßen, beseitigen Sie diese einfach selbst oder informieren Sie zuständige Waldbesitzer*innen / Gebietsbetreuer*innen. Das Befahren der Waldwege im Naturschutzgebiet sollte vermieden werden, da dies die Ruhe des Waldes und dessen Bewohner stört und tendenziell zu Verschmutzung führt.

    Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein Schritt weg von der Zerstörung dieser schönen und für viele Pflanzen, Tiere und Insekten lebensnotwendigen Natur.

    Hier bekommen Sie einen Einblick in meinen Alltag bei der Stiftung Wälder für Morgen.